Das Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) bietet im Dezember und Januar drei hochschuldidaktische Workshops zum Einsatz generativer KI in der Lehre an. Alle Workshops richten sich an Lehrende, Lehrbeauftragte und Doktorand*innen mit Lehrverpflichtung der JGU.
Im Dezember findet im Rahmen der Lehrendenfortbildung „Akademisches Schreiben und Lesen in der Lehre“ ein Kurzworkshop der campusweiten Schreibwerkstatt statt, der sich mit der Förderung studentischer Schreibkompetenzen vor dem Hintergrund generativer KI befasst. Zentrale Fragen sind: Wie können Schreibfähigkeiten trotz oder gerade mit KI-Unterstützung weiterentwickelt werden? Welche didaktischen Ansätze bieten sich an, um Studierende zu einem reflektierten Umgang mit KI-Tools zu befähigen? Der Workshop ermöglicht kollegialen Austausch und lädt zur Reflexion darüber ein, wie sich die Anforderungen an wissenschaftliches Schreiben verändern und welche Rolle KI dabei spielen kann.
Im Januar folgen zwei weitere Workshops zum Thema Kritisches Denken im Umgang mit KI: Der erste fokussiert die Vermittlung kritischen Denkens im Kontext von KI-Tools und unterstützt Lehrende dabei, Strategien zu entwickeln, wie Studierende KI-generierte Inhalte reflektiert bewerten und verantwortungsvoll nutzen können. Der zweite Workshop richtet den Blick auf die Lehrplanung selbst und zeigt, wie KI-Tools gezielt zur Unterstützung von Planung, Materialentwicklung und Feedbackprozessen genutzt werden können, ohne didaktische, ethische oder rechtliche Verantwortung abzugeben. Durch praktische Übungen und gemeinsame Reflexion entwickeln die Teilnehmenden Strategien zur verantwortungsvollen Integration von KI-Ausgaben in die eigene Lehrpraxis.
Alle drei Veranstaltungen sind sowohl auf das Rheinland-Pfalz-Zertifikat für Hochschuldidaktik als auch auf die zu erbringenden hochschuldidaktischen Weiterbildungstage im Rahmen der Zielvereinbarungen für Neuberufene anrechenbar.
Workshop: Generative KI und studentisches Schreiben: Chancen und Herausforderungen
Der Workshop untersucht, wie studentische Schreibfähigkeiten in einer von generativer KI geprägten Umgebung nachhaltig unterstützt werden können. Im Fokus steht die gemeinsame Diskussion möglicher Herausforderungen und Chancen (z. B. Wie können KI-Tools die kognitive Belastung beim wissenschaftlichen Schreiben reduzieren?) des Einsatzes generativer KI-Tools in der akademischen Schreibförderung.
Der Workshop bietet Raum für den fachübergreifenden Austausch und regt zur Reflexion über die veränderten Anforderungen an das akademische Schreiben an. Gemeinsam wird erarbeitet, welches Potenzial generative KI aus schreibdidaktischer Perspektive bietet und wie sie im Lehrkontext sinnvoll berücksichtigt werden kann.
Inhalte:
- Auswirkungen von generativer KI auf studentische Schreibfähigkeiten
- Herausforderungen und Chancen generativer KI für das akademische Schreiben
- Vorgehensweisen und Methoden zur sinnvollen Berücksichtigung des Potenzials von generativer KI in der akademischen Schreibförderung
Ziel:
Die Teilnehmenden …
- benennen potenzielle Auswirkungen generativer KI auf das studentische Schreiben,
- erläutern die Herausforderungen und Potenziale generativer KI im Hinblick auf die Schreibkompetenzen von Studierenden,
- identifizieren schreibdidaktische Ansätze, die im Kontext von KI-generierten Texten förderlich sind und
- vergleichen und bewerten unterschiedliche Perspektiven auf die Förderung von Schreibkompetenzen im Kontext generativer KI.
Termin: Donnerstag, 11.12.2025, 10:00 Uhr – 12:30 Uhr
Ort: Präsenz, ZQ, Seminarraum 01 229, Kisselberg, Isaac-Fulda-Allee 2 b-c
Teilnehmendenzahl: max. 20
Referentin: Lisa Scholz, M.A. (Hochschuldidaktik, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ))
Anmeldung bis spätestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn per formloser Mail an schreibwerkstatt@zq.uni-mainz.de.
Weitere Informationen zu diesem Workshop und weiteren Kurzworkshops für Lehrende zum Akademischen Schreiben und Lesen in der Lehre im Wintersemester 2025/26 finden Sie auf der Website der campusweiten Schreibwerkstatt: https://www.schreibwerkstatt.uni-mainz.de/lehrendenfortbildung/
Workshop: Kritisches Denken mit KI fordern und fördern
Künstliche Intelligenz verändert die Hochschullehre in rasantem Tempo. Studierende nutzen zunehmend KI-gestützte Tools, um Texte zu generieren, Rechercheprozesse zu beschleunigen oder Lerninhalte aufzubereiten. Gleichzeitig stehen Lehrende vor der Herausforderung, Studierende dazu zu befähigen, KI-Ausgaben kritisch zu hinterfragen und reflektierte Urteile zu fällen. Kritisches Denken wird damit selbst zum zentralen Lehrinhalt, der im Umgang mit KI systematisch gefördert werden muss.
In diesem Workshop erleben die Teilnehmenden praxisnah, wie kritisches Denken im Kontext von KI in der Lehre gezielt gelehrt und trainiert werden kann. Durch interaktive Denkaufgaben, Selbsttests und Erfahrungsaustausch werden die Mechanismen hinter KI-Ausgaben greifbar gemacht. Dabei lernen die Lehrenden die Dynamik von Deskilling und Up-Skilling durch KI-Gebrauch kennen, Biases (z.B. confirmation bias) in Large Language Models (LLMs) zu analysieren und eigene Wahrnehmungsverzerrungen zu reflektieren, mit dem Ziel, Studierende in ihrer Fähigkeit zu selbstständiger, kritischer Bewertung von KI-generierten Inhalten zu unterstützen.
Inhalte
- Aktivierung kognitiver Prozesse zum kritischen Denken
- Reflexion eigener Erfahrungen mit KI-Ausgaben
- Analyse der Dynamik von Deskilling und Reskilling im Studium
- Kennenlernen und Diskussion von Biases und Heuristiken in LLMs
- Diskussion von Grenzen und Verantwortlichkeiten im Umgang mit KI
- Entwicklung praxisnaher Strategien für kritische Begleitung von Studierenden
Ziele
Die Teilnehmenden…
- analysieren die Möglichkeiten und Grenzen von KI-Ausgaben kritisch und erkennen typische Fehlbarkeiten und Biases,
- reflektieren eigene Erfahrungen und Handlungsweisen im Umgang mit KI und identifizieren Potenziale für Deskilling und Reskilling,
- evaluieren Betreuungsprozesse und entwerfen erste Konzepte, wie kritisches Denken bei Studierenden gezielt gefördert werden kann und
- wenden Wissen über Biases, Denklogiken und Verantwortlichkeiten von KI praktisch an, um fundierte didaktische Entscheidungen zu treffen.
Termin: Mittwoch, 14.01.2026, 10:00 Uhr – 13:00 Uhr
Ort: Präsenz, ZQ, Seminarraum 01 229, Kisselberg, Isaac-Fulda-Allee 2 b-c
Teilnehmendenzahl: max. 20
Referentin: Dr. Annabel Kramp (Hochschuldidaktik, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ))
Anmeldung unter Angabe des gewählten Workshops via formloser E-Mail an: annabel.kramp@zq.uni-mainz.de bis spätestens eine Woche vor dem Termin.
Der Workshop kann in Kombination mit dem Workshop „KI als Lehrende kritisch nutzen“ besucht werden, beide Workshops sind jedoch auch unabhängig voneinander belegbar.
Workshop: KI als Lehrende kritisch nutzen
Künstliche Intelligenz eröffnet Lehrenden neue Möglichkeiten in der Hochschullehre: von der Erstellung personalisierter Lernmaterialien über die Generierung von Quizfragen bis hin zur Unterstützung bei Feedbackprozessen. Gleichzeitig birgt die Nutzung von KI für die Lehre zahlreiche Herausforderungen – didaktische, ethische und rechtliche. Lehrende müssen erkennen, dass sie trotz der Zeitersparnis KI nicht blind vertrauen können: Didaktische Analysen, Datenschutz und Urheberrechte bleiben zentrale Verantwortungspunkte.
In diesem Workshop erfahren die Teilnehmenden, wie sie KI gezielt zur Unterstützung ihrer Lehrplanung einsetzen können, ohne die Kontrolle über Qualität, Korrektheit und ethische Standards zu verlieren. Durch interaktive Übungen und gemeinsame Reflexion werden die Lehrenden dafür sensibilisiert, wie Prompts und Lernumgebungen gestaltet werden müssen, um KI-Ausgaben sinnvoll zu nutzen und wie sie KI-generiertes Feedback kritisch bearbeiten und in ihre Lehrpraxis integrieren können.
Inhalte
- Reflexion eigener Erfahrungen der KI-gestützten Lehrplanung
- Möglichkeiten und wichtige Parameter und Grenzen für KI-gestützte Lehrplanung Quizgenerierung, Erstellung personalisierter Lehrmaterialien, Materialbasierte Lehre
- Didaktische Analyse von Lehrmaterialien trotz KI-Unterstützung
- Datenschutzaspekte bei KI-generiertem Feedback
- Triangulierung und Validierung KI-generierten Feedbacks
- Gestaltung effektiver Prompts für einzelne Feedbacks und ganze Unterrichtssitzungen
Ziele
Die Teilnehmenden…
- analysieren ihre bisherigen Lehrmaterialien kritisch im Hinblick auf Qualität, Validität und didaktische Eignung, auch wenn KI-Unterstützung genutzt wird,
- wissen, wie sie KI-generiertes Feedback auf inhaltliche Richtigkeit, Datenschutzkonformität und Urheberrechte aufbereiten, bevor sie es an Studierende weitergeben,
- kennen die Bestandteile effektiver Prompts und Parameter, um KI gezielt für die Erstellung von Lehrmaterialien und Feedbackprozessen einzusetzen und
- reflektieren Chancen und Risiken von KI in der Lehrplanung und entwickeln Strategien, um Studierende bei der Nutzung von KI verantwortungsvoll zu begleiten.
Termin: Mittwoch, 28.01.2026, 10:00 Uhr – 13:00 Uhr
Ort: Präsenz, ZQ, Seminarraum 01 229, Kisselberg, Isaac-Fulda-Allee 2 b-c
Teilnehmendenzahl: max. 20
Referentin: Dr. Annabel Kramp (Hochschuldidaktik, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ))
Anmeldung unter Angabe des gewählten Workshops via formloser E-Mail an: annabel.kramp@zq.uni-mainz.de bis spätestens eine Woche vor dem Termin.
Der Workshop kann in Kombination mit dem Workshop „Kritisches Denken mit KI fordern und fördern“ besucht werden, beide Workshops sind jedoch auch unabhängig voneinander belegbar.
